Der Sommer ist bald vorbei, die Hitzewelle haben wir auch überstanden, und wenn es dir ähnlich wie mir geht, besinnst du dich jetzt wieder darauf, was in den nächsten Monaten teil deiner täglichen Routine sein wird.

Egal, ob es um Yoga, Meditation oder andere deiner kraftbringenden Rituale geht, sie wirken am besten, wenn du sie täglich übst. Und egal ob du gerade erst mit dem Yoga begonnen hast oder vielleicht wie ich bereits viele Jahre übst, man kommt nicht umher, sich regelmäßig auf seine täglichen Gewohnheiten einzuschwören. Eben wie z.B. nach einem langen Sommer.

Hier sind drei Regeln, die mir immer wieder helfen, meine Yoga- und Meditationspraxis weiterzuentwickeln und neue Elemente hinzuzufügen:

3 Regeln, wie du stabile Gewohnheiten aufbaust

Regel 1: Starte mit einer Praxis, die unwahrscheinlich einfach für dich ist – so einfach, dass es unmöglich für dich ist, „nein – heute nicht“ zu sagen.

Regel 2: Vertiefe bzw. verlängere deine Praxis täglich um einen winzig-kleinen Teil.

Regel 3: Selbst nach der Verlängerung der Praxis sollte es einfach bleiben, täglich dranzubleiben. Gegebenenfalls kannst du deine Praxis nun auch über den Tag aufteilen.

Wie könnte das nun für dich persönlich aussehen?

Sagen wir z.B., du willst anfangen zu meditieren.

Am ersten Tag meditierst du nur eine Minute – 60 Sekunden. Nimm dein Telefon und stelle den Timer, der dich nach Ablauf der Zeit „erweckt“. So kannst du dich ganz aufs Meditieren konzentrieren.
Am zweiten Tag meditierst du 70 Sekunden. Am dritten 80, usw.

Und was passiert, wenn du das machst?

Zum einen baust du die Gewohnheit ohne zeitlichen oder körperlichen Aufwand auf. Wenn du dich früh gleich nach dem Aufstehen hierfür hinsetzt, musst du nicht mal deinen Wecker vorstellen (zumindest am Anfang).
Dein innerer Schweinehund hat keine Argument – also absolut gar keine.
Du konzentrierst dich aufs machen, nicht auf das Erreichen von irgendwelchen Zielen.
Du kommst unmerklich, aber doch unwahrscheinlich schnell, auf ziemlich beeindruckende Gewohnheiten, die sonst große Disziplin erfordert hätten.
Um bei Beispiel oben zu bleiben:
Wenn du täglich 10 Sekunden an deine Minute anhängst, bist du nach einem Monat bereits bei ca. 6 Minuten täglich.

Nach 2 Monaten könntest du nun gemäß Regel 3 morgens 5 Minuten und abends 5 Minuten meditieren.

Das gleiche gilt natürlich auch für

Atemübungen: Atme eine Minute lang in einem für dich angenehmen Verhältnis von 1:2,
d.h. die Ausatmung ist doppelt so lang – z.B. 3 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen. Am nächsten Tag machst du nur einen Atemzug mehr.

Asanas: Mache einen Sonnengruß am ersten Tag.

Probiere es am besten gleich heute. Such dir etwas heraus (aber nur eins), was du ab morgen täglich praktizieren willst und beginne einfach. Es ist tatsächlich so einfach!


Tom Richter
Tom Richter

Experte in den Bereichen Ashtanga Vinyasa Yoga, Atemtechniken und Meditation. Yogalehrer, Yogalehrer-Coach